Hallo,
also ich möchte vorneweg sagen ich bin Linux-Administrator und was hier teilweise geschrieben wird ist echt hardcore Laienwissen, teilweise nur annähernd richtig oder schlichtweg falsch, teilweise wurde vielleicht auch was verwechselt oder das Prinziep nicht verstanden. Das nur vorneweg.
Dann möchte ich noch zu “das SSH von Widnows ist nicht sehr komfortable”: Es gibt überhaupt kein SSH in Windows! Es gibt Putty (Freeware) und SecureCRT sowie einige andere Tools als SSH Client für Windows. Mit diesen Tools kann man sich über das SSH Protokoll auf die Konsole eines Linux-Rechners verbinden, sofern es aktiviert ist. An sich sind diese Tools alle gleich, sie zeigen dir die Kommandozeile (CLI = Command Line Interface) von Linux. Mehr ist SSH nicht. Um damit zu arbeiten muss man Befehle (Kommandos) eingeben, darum ist das eine Kommandozeile (im Unterschied zur GUI = Graphical User Interface, dort kann man bunte Buttons klicken und per Drag&Drop Fenster verschieben und Dateien kopieren).
So dann geht es weiter, “LAN Geschwindigkeit”. Wir sind hier nicht in StarTrek wo es Warp-Geschwindigkeit gibt, es gibt auch keine LAN-Geschwindigkeit. Es gibt das LAN, das ist euer Lokales Netzwerk Zuhause. Dieses Netzwerk hat abhängig von den verwendeten Geräten eine gewisse Bandbreite, diese kann innerhalb des Netzwerks auch unterschiedlich sein z.B. wenn man zwischen den PC und der WD MyCloud noch einen alten Switch hat oder einen neuen Switch an dem aber viele Geräte angeschlossen sind und diese allte Daten übertragen schrumpft natürlich die Bandbreite, die dem PC zur WD MyCloud zur verfügung steht. Im Allgemeinen gibt es 2 Bandbreiten die noch gängig sind, einmal wäre das 100MBit/s und einmal 1000MBit/s (1GBit/s). Wir rechnen hier also nicht in Byte sondern Bit. Ein Byte entspricht 8 Bit. Das bedeutet also in der Theroie, dass ein 100Mbit/s Netzwerk 12,5MByte/s übertragen kann und ein 1GBit/s Netzwerk kann 125MByte/s übertragen. Real ist es allerdings etwas weniger, da außer den reinen Daten zum kopieren auch noch Kommunikation der Geräte stattfinden muss, welches auch Bandbreite benötigt.
So jetzt kommen wir zum USB Anschluss. Wie manche vielleicht wissen gibt es USB 2.0 und 3.0. Diese beiden Versionen unterscheiden sich nicht durch die Farbe (schwarz und blau) sondern vielmehr durch die technischen Spezifikationen, primär wichtig zu nennen wäre die Geschwindigkeit.
USB 2.0 = 480 Mbit/s = 60MByte/s
USB 3.0 = 5 Gbit/s = 500 MByte/s
wieder jeweils etwas weniger, da wieder zusätzliche Kommunikation stattfinden muss um zu kopieren. So haben wir also den Idealfall, dass die WD MyCloud mit dem PC über 1GBit/s verbunden ist, wäre die Bandbreite zu einer USB 2.0 Festplatte kleiner als die zum PC, dementsprechend wäre also mit USB 3.0 theoretisch bis zu 520MBit/s mehr drin, was immerhin mehr als das DOPPELTE ist. Eine ganz simple und einfache Rechnung wesshalb dieses Gerät einen USB 3.0 Anschluß hat.
So jetzt kommen sicher einige Holzköpfe auf die Idee das auzuprobieren und kopieren von ihrer WD MyCloud Freigabe eine Datei oder ein Ordner über die Freigabe der Festplatte, welche sie per USB 3.0 an die WD MyCloud angeschlossen haben. Wo ist der Fehler? Richtig! Man kopiert dadurch nicht direkt von der WD MyCloud auf die Festplatte sondern der PC holt sich die Daten von der MyCloud kopiert sie zu sich und dann direkt wieder den selben Weg zurück auf die Festplatte an der MyCloud, das wäre also hin und zurück, das braucht also die Doppelte Bandbreite, das bedeutet das 1Gbit/s wird aufgeteilt in Senden und Empfangem, man hat also nur noch 500MBit/s pro Richtugn übrig, wodurch dann die Kopiergeschwindigkeit halbiert wird und nahezu auf USB 2.0 Niveau fällt.
Wozu hat also dieses Gerät einen USB 3.0 anschluß? Ach na klar, neben den Holzköpfen gibts ja auch noch die normalen Menschen welche die Daten nicht von der MyCloud auf die Festplatte kopieren und sich dann wundern wieso das so langsam ist, sondern auch Menschen welche Daten zwischen dem PC und der externen Festplatte austauschen möchten, hier muss der PC dann nur Senden oder Empfangen, hat also nur einen Datenstrom in eine Richtung und dementsprechend auch die Volle und nicht die halbe Bandbreite. Und dann haben wir auch 1GBit/s statt 500MBit/s was wiederum das doppelte von USB 2.0 ist.
Alles verstanden? Gut.
Also wenn es euch zu langsam geht, liegts nicht an der “sinnlosen” USB3.0 Schnittstelle sondern an einem Verständnissproblem eurerseits.
Und nur der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen, dass man über dieses ominöse SSH ganz coole Sachen machen kann, nämlich der MyCloud sagen sie soll selber die Daten von sich auf die externe Festplatte kopieren, dabei gehen die Daten dann keinen Umweg mehr über den PC und kopieren noch schneller als mit 1GBit/s wenn die Platten beide schnell genug sind. Dazu sollte man aber Grundkentnisse in der Linux Kommandozeile haben, wenn man nämlich irgendwo so lustige Scherze liest wie “gib rm -rf ein und dann wird deine MyCloud schneller” dann kann man sie ganz schnell zerstören, dieses Kommando würden nämlich z.B. alle eure Dateien inklusive dem Betriebsystem der MyCloud löschen, wodurch ihr einen relativ teuren, aber wie ich doch finde, ziemlich schicken Briefbeschwerer erhaltet.
So. Falls irgendwas unklar ist, Google hilft euch oder ich bzw. andere fähige Leute hier antworten euch sicher gerne.
Grüße
Chris